Grundsätzlich sind Strahlenschildkröten Individualisten und streifen alleine und selbständig durch ihre jeweiligen Territorien. Dabei sind sie nicht auf permanente, dauerhafte, soziale Kontakte mit Artgenossen angewiesen. Saisonal, z.B. zur Paarungszeit oder an geeigneten Wasserstellen, Futter- bzw. Sonnenplätzen, treffen Strahlenschildkröten aber immer wieder auf Artgenossen und zeigen dann ein artspezifisches, interaktives Sozialverhalten. Für die Haltung in menschlicher Obhut bedeutet das, dass man Strahlenschildkröten über einen längeren Zeitraum und vor allem saisonal durchaus einzeln halten kann. Artgerecht wäre aber, wenn man ihnen ab und zu auch Kontakt zu Artgenossen ermöglicht. Astrochelys radiata ist eine eher friedliche Landschildkröte, so dass sowohl Männchen als auch Weibchen problemlos in kleinen Gruppen zusammen gehalten werden können. Bei einer Gruppenhaltung ist jedoch immer auf ausreichend Platz mit Ausweich- und Separationsmöglichkeiten zu achten! Im Hinblick auf die Arterhaltung, scheint das Anstreben von intakten Zuchtgruppen durchaus sinnvoll.

Schlüpflinge von Strahlenschildkröten rotten sich in den Aufzuchtbecken in Verstecken oft dicht zusammen, was manchmal den Eindruck erweckt, dass die Tiere auch die körperliche Nähe zu Artgenossen suchen. Ob Gruppenansammlungen von Jungtieren in freier Wildbahn, z.B. unter verottendem Laub in Trockenwäldern, auch vorkommen ist nicht bekannt. Dies könnte auch eher zufällig sein, weil gute, klimatisierte Verstecke auch in der Wildnis einfach beliebt und gefragt sind.